Erstmals in diesem Jahr war der FCC für die im Bundesverband Deutscher Männerballette e.V. (BvDM) organisierten Vereine Ausrichter dieser offenen Landesmeisterschaft, die zum 4. Male stattfand. Dass dieses besondere Ereignis umfangreicherer Vorbereitungen bedurfte als die bisherigen Männerballett-Tanzturniere und eine enorme Portion Konzentration, Kraft und Zusammengehörigkeit der FCC-Aktiven fordern würde, war bekannt; dies zu bewältigen gelang nur mit den aus zahlreichen früheren Veranstaltungen vorhandenen Erfahrungen, die zielführend eingesetzt wurden. Wie unser Präsident Lutz Bechtolsheimer in seiner Begrüßungsrede betonte, wäre ohne diese Routiniertheit eine mit 15 Gruppen sehr gut bestückte Starterliste anders nicht zu bewältigen gewesen. Der FCC veranstaltet seit 23 Jahren Tanzturniere, seinerzeit von Eddie Windisch ins Leben gerufen. Der Bedeutung der Veranstaltung entsprechend nahmen Gruppen auch aus entfernteren Landesteilen teil, die zusammen mit Ihren Fans mit Bussen angereist waren. Auch der als Vertreter des BvDM anwesende 2. Vorsitzende Jürgen Klasen sprach seinen Dank für die hervorragende Organisation aus, um auf ein spezifisches Merkmal von Männerballetten kurz einzugehen: dem Spaß, der allen Tanzaktivitäten zugrunde liege und nicht zu kurz kommen dürfe. Sodann wünschte er den Juroren ein gutes Auge und eine gute Hand, den Teilnehmern ein faires Turnier und dem Publikum viel Spaß bei den Darbietungen. Unsere beiden Moderatorinnen Kerstin Bartsch und Nadine Seitner-Koretz übernahmen charmant die Begleitung der Akteure durch den Abend.
Mit der Startnummer1 zeigte uns das „Barrdy Männerballett“ der Meckenheimer Marlachfrösche e.V., wie wir uns unter dem Motto „Südseeluder“ die Strandaktivitäten von langbeinigen, blond-bunten Schönheiten vorzustellen haben. Die grell-vielfarbigen Kostüme mit vielversprechenden Einblicken ließen so manches Männerherz schneller schlagen. Mit vielen rhythmischen Wechseln, durchsetzt von Sprung- und Wurf- sowie einer Breakdance-Einlage vermittelten sie den zuvor erwähnten Spaß, um mit einem getanzten Wellenschlag und Sonnenuntergang das Einheizen des Publikums vorzunehmen. In der Gesamtwertung belegten sie Rang 14.
Die Startnummer 2 bildete das „VfL Männerballett“ des VfL Frei-Weinheim unter dem Motto „We rock the Night“. Schwarz-martialisch geschminkte Gestalten vollführten eine Rock-Darbietung der besonderen Art; Leucht-Armmanschetten und fetzige Rhythmen, kombiniert mit ungewöhnlicher Wurf-Akrobatik, Rotationselement und rockigem Ausmarsch-Zucken rundeten diese Gruppendarbietung ab. In der Gesamtwertung belegten sie Rang 10.
Unter der Startnummer 3 erklommen die „Bugrammer Bühnentaucher“ des Bugrammer Narrenschiffs mit dem Thema “Ghostbusters“ die Bühne. Als schwarz-braun verhüllte, weiß-grau aufwendig geschminkte Wichte, bewaffnet mit Stöcken traten sie auf. Mit ihrer hohen Aufsteignummer, einem imposanten Dreh-Hebe-Wurf sowie vielen interessanten Schrittfolgen zeigten sie ihr Können und belegten in der Gesamtwertung Rang 7.
Die „Horny Hornets“ des TJV Biebelnheim mit der Startnummer 4, begleitet von frenetischem Beifall ihrer Fangemeinde übernahmen sodann die Bühne und sorgten unter dem Motto „eine kulinarische Reise um die Welt“ für gute Stimmung. Das perfekte Hornets Dinner begann mit Ideen und Anwendungsempfehlungen rund ums Baguette, gefolgt von Pizza-Impressionen sowie deutschen und amerikanischen Speisehinweisen. Die jeweilige Würze der Gerichte lag in den dazu angerichteten Tänzen, die mit viel Kreativität die Verbindung schufen. Der Ausmarsch mit Flaschentanz und Wurf/Flug- Einlage rundete die Speisenfolge ab, was in der Gesamtwertung Rang 5 einbrachte.
Die Startnummer 5, „First Generation“ vom TV Dienheim trug unter dem Motto „The Viva Elvis Show“ ihr Idol auf die Bühne. Ausgefallene Hebefiguren und eine Sprung-Wurf- Kombination (gestanden) rockten den Saal, ebenso eine Elvis-Rolle mit Einmaligkeitscharakter. Die professionelle Kostümtechnik sowie ausgefeiltes LED- Equipment steuerten ihren Teil zum Erfolg dieses Auftritts bei. Der Ausmarsch begann praktisch im Bühnenhimmel über eine mehrstufige, beleuchtete Treppe zu fetzigen Rhythmen. Der Lohn war in der Gesamtwertung Rang 3.
Mit Startnummer 6 trat sodann das „Männerballett HCV“ des Haßlocher Carneval Vereins an, das Motto lautete „Werner, Best of…“. Mit reichhaltigem Bühnenoutfit bekamen wir die Welt und Betätigung von Werner und seiner Clique vor Augen geführt, immer unter der Überschrift: „Hau wech die Sch…“. Aus Werners Sportstudio wurde ebenso berichtet wie vom Motorradfahren und Sanitärreparaturen. Auch die Möpse kamen nicht zu kurz und der König mit der Fliegenklatsche. Eine rundherum lustige Geschichte, die in der Gesamtwertung auf Rang 15 kam.
“Die Traumtänzer“ des BCV Bobenheim „Die Zellerieköpp“ als Startnummer 7 stellten sich dem Thema „Olympia in St. Anton“. Als Reporter Garry Nieselpriem berichtete dieser vom Entfachen des olympischen Feuers über Schneefall bis hin zum 4er Bobrennen im Eiskanal. Eine authentische Darstellung des olympischen Geschehens inklusive des etwas anderen Eistanzpaares, bei dem zu Klängen von „Kalinka“ die Eistänzerin ihren Partner umherschleudert; beim gewünschten Foto von Schatzi ist es dann Cindy aus Marzahn, die erscheint. Die getanzte Olympiaidee bringt in der Gesamtwertung den Rang 6.
Unter der Startnummer 8 brachten die „Tanzbienen“ aus Neunkirchen zum Thema „Kölsche Weltreise“ den Saal in Wallung. In ihren schwarz-gelben Bienenkleidern und mit vollendeter Brustarbeit (man muß ja schließlich zeigen, was man hat…) sowie akrobatischen Einlagen tasteten sie sich zielstrebig zu einem nach Kostümwechsel aufgeführten Gardetanz ganz in der Manier des Kölner-Karnevals vor. Das Geschehen zu Sambarhythmen spielte zwischen Dom und Zuckerhut und spiegelte die Tänze der großen Gesellschaften Kölns wider. Mit den obligatorischen Hebefiguren bis zum Spagat war alles enthalten, was dafür charakteristisch ist. Die Anstrengung bringt in der Gesamtwertung den Rang 4.
„Willst Du eine Pizza?“ fragten „Die scheinheiligen Mönche“ vom Landfrauenverein Bechtolsheim unter der Startnummer 9, um durch die mitgebrachten Pizze die Antwort sogleich zu servieren. Der Beweglichkeit der Pizza-Bäcker schienen keine Grenzen gesetzt, mit dem Ofenschieber-Tanz und allerlei Schabernack dabei zeigten sie viel Kreativität. Besonders effektvoll erwies sich die Italiendarstellung mit der Tücher-Werfen- Einlage bei aufgestellter Pyramide. Insgesamt ein Auftritt voller Spannung und Bewegung, der in einem Gruppenaufbaubild endet. Selbst in der Ausmarschphase ist noch die Kraft für einen Luftspagat und die aus Tänzerkörpern geformte Buchstabenfolge PIZZA, als Ergebnis bringt dies in der Gesamtwertung Rang 8.
Die Startnummer 10 „The Tristeg ?s“ aus Heidenrod bringen mit dem Thema „Trojas Partykrieger“ die Zuschauer in Feierlaune. Mit raffinierten Schrittfolgen und temperamentvoll ausgeführten Kampfspielen zeigen sie, zu was Gladiatoren fähig sind. Nach einem gekonnt abgewickelten Kostümwechsel zeigten sie viel Bein und perfekte Schrittfolgen. Eine rasante Menschen-Karusselfahrt dreier Tänzer ging mehreren effektvollen Fallfiguren voraus, der vorgetäuschte Röckchenverlust brachte das Publikum zum toben. Der Sold für die Krieger stellte sich im Rang 13 der Gesamtwertung dar.
Mit der Startnummer 11 wollte uns „Mann-O-Mann“ vom TV 1871 Finthen in „1001Nacht“ entführen; angeblich sollte heute die Linie 18 der Straßenbahn bis nach Istanbul fahren, was sie tänzerisch auch tatsächlich tat. Mit perfekten Kostümen und der Aladin ?schen Wunderlampe wurde das Publikum ins Reich der Fata-Morganas und das Cafe Oriental entführt. Der gehend ausgeführte Handstand zeigte: die Welt steht Kopf. Vielfältige Hebefiguren und verschiedene Rotations- und Trageakrobatik zeugte von der Professionalität der Gruppe. Die aus dem „Hinterhalt“ erfolgte Hochwerfaktion war eine Klasse für sich, Rang 2 in der Gesamtwertung war der Dank für diesen gelungenen Auftritt. Die Startnummer 12, „Männerballett des KVK 1838“ vom Karnevalverein 1838 Kaiserslautern e.V. hatte sich ebenfall als Motto „1001 Nacht“ ausgesucht, in lila- goldfarbigen Kostümen streichelten sie die Wunderlampe und führten zu orientalischen Klängen Säbeltänze auf. Als dann in Goldzylindern verborgene typisch orientalische Tänzerinnen ihre Reize zeigten, war auch hier die Entführung in eine andere Welt gelungen. Effektvoll und gespickt mit raffinierten Bewegungsabläufen zauberten die Tänzer eine fremdländische Atmosphäre in die Halle, welches in der Wertung der Jury in der Gesamtwertung auf Rang 9 führte.
„Die Bachschnooge“ des Kulturvereins Staudernheim als Startnummer 13 unter der Themenstellung „Avatar – Reise nach Pandora“ brachten ein blau-gruseliges Bühnenschaubild, die aufwändig überwiegend mit Bodypainting gestalteten Kostüme erzeugten tiefgehende Gefühle. Überfallartig wurde das Publikum begeistert, die filmtypischen Szenen effektvoll umgesetzt. Eine absolut symmetrische Hebefigur sowie eine gelungene Wiederbelebungsdarstellung erfreuten ebenso wie eine aus 4 Tänzern zusammengestellte Rotationskonstruktion gaben einen Eindruck von der kreativen Arbeit der Gruppe. Die Gesamtwertung brachte sie auf Rang 12.
Als Startnummer 14 gingen die „Asseler Schneeflöckchen“ des Isseler Cultur Vereins mit dem Motto „Ich wär so gerne Millionär“ in den Wettbewerb. Rund um die Dance Bar Siebter Himmel, einer Police Station, dem Tresor und einem großen Haufen Dollars in Säcken drehte sich das Lebenskarussell und forderte lautstark „ich will Spaß“. Den hatten alle Beteiligten auf der Bühne und im Saal, insbesondere als die Dollarnoten ins Publikum geworfen wurden. Irgendwas im Leben lief dann schief: ein Paar wurde von der Polizei getrennt, Gefängnis, Jail House Rock und dazu tolle Bewegungsabläufe mit einer fantastischen Schwung-Hebefigur. Als Ergebnis in der Gesamtwertung stand dann Rang 11.
Mit der Startnummer 15 kamen die „O-Town Players“ des Carnevalverein 1873 Oppenheim zum Zuge, die sich des Themenkreises „Zeichen der Zeit“ annahmen. Schon die mit einer „Laufzeit“ ausgestatteten Gürtelschnallen und die auf Zeit programmierten Kostüme gaben einen Eindruck vom Wesen der Zeit. Stilvoll getanztes Uhr-Ticken, eine in Zeitlupe ablaufende Schlägerei-Studie ließen den Atem des Publikums stocken. Natürlich durfte der Bezug zu aktuellen Ereignissen nicht fehlen, so ergab sich ein Sketch mit der fiktiven DSDS-Jury. Rhythmik im Sekundentakt, die sich im Heben und Senken der in Liegeposition der gesamten, ineinander verflochtenen Gruppe darstellte, war durchgängiges Geschehen. Aus einer Hebefigur entwickelte sich die Großdarstellung der Uhr, nach dem Erstarren wurden die Tänzer auf dem Boden liegend im rhythmischen Tick- Tack-Zucken wieder zum Leben erweckt und bildeten eine hoch aufbauende Hebefigur. In dem aus Tänzern geformten Schriftzug TIME gipfelte der gelungene Auftritt. Mit ihrem Können konnte die Gruppe die Jury derart überzeugen, daß sie in der Gesamtwertung auf Rang 1 kam.
Nachdem die Jury ihre Wertungen abgegeben hatte, verkündete der 2. Vorsitzende des BvDM, Herr Jürgen Klasen die Ergebnisse. Die Spannung war für jeden im Saal spürbar, als die Rangfolge verlesen wurde. Ausdrücklich betonte Herr Klasen nochmals, daß alle Gruppen Sieger des heutigen Abends sind, da sie das Publikum mit ihren Darbietungen begeisterten. Diesen Gedanken zu verinnerlichen und gegenseitiges „Verrücktmache“ im Sinne einer Multiplikatorwirkung von Spaß stehe als Aufgabe des Verbandes im Fokus der Verantwortlichen. Ein Dank ging an alle am Gelingen dieses Großereignisses beteiligten Akteure auf und hinter der Bühne sowie den Organisatoren und dem Service. Nach dem Tanz der Erstplatzierten, den „O-Town Players“ aus Oppenheim, ging die Veranstaltung nahtlos in eine ausgelassene Party über, die bis in den frühen Morgen des Sonntag reichte. Der FCC bedankt sich beim BvDM, daß er diese Meisterschaft ausrichten durfte.
Den ausgelobten Sonderpokal konnten die „Bugrammer Bühnentaucher“ für sich entscheiden. Hier galt es, möglichst schnell drei Luftballons durch Aufblasen zum Platzen zu bringen. Der Wanderpokal des FCC blieb mit dem Erreichen von Rang 1 bei den „O-Town Players“, die damit zum zweiten Mal in Folge siegreich waren.
Für Kurzweil zwischen den Turnierauftritten der Männer sorgten die Damen unserer FCC Ballette Mighty Flames, Desperates Housewives und Fire and Flames; Details zu Motto und Farbenspiel sowie den Kostümbildern finden Sie auf der Homepage des FCC unter (www.F-C-C.de).
Framersheim 05.03.2012 Text: Harald Laukel