FCC FRAMERSHEIM Karnevalclub ist stolz auf das in Eigenregie gebaute Vereinsheim
Sie sind Horte der Gemütlichkeit und haben eine wichtige Funktion im dörflichen Leben der Region. Es gibt sie in den verschiedensten Formen – von der kleinen Hütte bis zum großen Saalbau. Die Rede ist von Vereinsheimen im Alzeyer Land, die die AZ in einer Serie vorstellt. Heute geht es um die „gute Stube“ des FCC Framersheim.
Es ist ein idealer Platz zum Feiern, den sich die Narren des Framersheimer Carneval Clubs 1971 e.V. ausgesucht haben. Ausgesucht ist vielleicht das falsche Wort, denn das Areal am südöstlichen Ortsausgang wurde den Narren 1997 vom seinerzeitigen Bürgermeister Zink angeboten. Die Karnevalisten haben dieses Angebot nicht ausgeschlagen – und so fand im Juni 1998 der symbolische erste Spatenstich für das Vereinsheim statt. Eineinhalb Jahre später war das Haus bezugsfertig. Nach einem Probelauf bei der Weihnachtsfeier hatte es seine Feuertaufe bei der großen Millennium-Silvesterparty 1999 zu bestehen. 200000 Mark haben die FCC-Narren in den Bau investiert; nicht zu vergessen jene 10000 Stunden Eigenleistung, die rund 60 Helfer während der Bauphase erbracht haben.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Auf 22 mal 15 Metern spielt sich das Leben im großen Saal ab. Hier findet alle zwei Jahre die Damensitzung des FCC statt; das Jahr über dient der Raum den zahlreichen Tanz- und Musikgruppen des Clubs als übungslokal. „Der Saal ist an jedem Abend in der Woche ausgebucht“, stellt Präsident Lutz Bechtolsheimer nicht ohne Stolz fest.
Bei der Möblierung mit Biertischgarnituren finden in dem geräumigen Karree 280 Personen Platz. Werden die vor drei Jahren angeschafften Stapelstühle und Klapptische aufgestellt, dann können 120 Menschen platziert werden. Vor allem bei den zehn bis 15 Fremdveranstaltungen, vor allem Familienfeiern, im Jahr ist das von Bedeutung. Dabei spielt ein weiterer Raum eine zentrale Rolle: die professionell eingerichtete Küche. Hier hält Arno Martin von Beginn an die organisatorischen Fäden in der Hand. Dabei kann sich die „gute Seele“ des Vereinsheims auf ein eingespieltes Team von sechs bis acht Helfern verlassen. „Pro Veranstaltung brauchen wir zwei bis drei Leute“, weiß Arno Martin, der bei jeder Veranstaltung im Hintergrund wirkt. Ein echter Clou ist dem FCC mit der flexiblen, neun mal vier Meter großen Bühne gelungen, denn die ist klappbar. Derzeit – wie auch in den 14 Tagen vor Fastnacht, wenn hier die Wagenbauer des Framersheimer Carneval Clubs aktiv sind – ist der Bühnenboden hochgeklappt, so dass sich hinter dem Bühnenvorhang ein hoher Arbeitsraum ergibt, in den durch ein großes Tor an der Seite bequem auch Traktor und Anhänger passen. „Diese spezielle Konstruktion war unsere Idee. Wir haben das natürlich mit dem Statiker abgestimmt“, erläutert Lutz Bechtolsheimer.
Nach den Sommerferien wird der Bühnenboden wieder runtergeklappt, denn dann beginnt das Training der zwölf Tanzgruppen des FCC. „Seit zwei Jahren haben wir eigens für sie eine acht mal zwei Meter große Spiegelwand angeschafft“, erklärt FCC-Präsident Bechtolsheimer.
An der Stirnseite des großen Raumes ist der Thekenbereich, der an die Küche angrenzt. Die in Eiche rustikal gehaltene Einrichtung samt Theke und Schränke hat weitestgehend Arno Martin aus den erhaltenen Trinkgeldern finanziert. „Den Rest hat die Brauerei draufgelegt“, merkt der FCC-Chef an. über eine Treppe gelangt man vom Thekenraum in den ersten Stock, wo sich der Sitzungsraum mit separatem WC und Dusche befindet. Hinter Holztüren ist in der Dachschräge das Vereinsarchiv untergebracht und der Asservatenraum beherbergt alte Kostüme und sonstige Utensilien. In der Dachkammer lagern leichte Dekorationsteile. Es ist die logistische Zentrale des 278 Mitglieder zählenden Vereins, bei dem etwa 100 Erwachsene und 60 Kinder aktiv sind. Die nutzen ihr Vereinsheim unter anderem bei der Kampagneneröffnung am 11.11., zwei Schlachtfesten, dem Helferabend und der Weihnachtsfeier. Wenn Lutz Bechtolsheimer und sein Vorstandsteam auf das Vereinsheim blicken, dann tun sie dies seit Beginn des Jahres mit besonderer Genugtuung. „Seit 2009 sind wir schuldenfrei. Der Kredit für den Bau ist abgezahlt“, stellt Bechtolsheimer lächelnd fest.
Quelle: Allgemeine Zeitung